StartUp Land Deutschland - Beobachtungen eines Jahres mit G1OBALS.org

© Trueffelpix - Fotolia.com
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I have captured some thoughts about being a Berlin StartUp since one year - what is happening within the German startup culture, where does it already support and what else can be done.

I'd be interested in receiving your input and additions to this. If you'd like to get a translation, please personal message me. 

 

Seit etwa einem Jahr bin ich Gründer von G1OBALS in der Berliner StartUp Szene und beobachte die Entwicklungen aus operativer Sicht, d.h. von zwei Gründern bin ich eher Umsetzer als öffentlicher Repräsentant. 

 

Nun hat es mich vor ein paar Wochen zum StartUp Camp Berlin verschlagen, auf dem ich unsere Relocation Community G1OBALS vertreten habe.

Mit Spannung habe ich Dr. Rösler gelauscht, als dieser von seinen Aktivitäten zur Unterstützung der jungen Unternehmen berichtet, auch dessen Reisen ins Silicon Valley. Er scheint vom Potential der StartUps im deutschen Wirtschaftssystem überzeugt und macht sich stark. Deutsche Startups nutzt diesen Trend für einen passenden Aprilscherz: die vorgeschlagene Umbenennung des Bundesministeriums in Bundesministerium für Wirtschaft, Technologie und Start-ups. Wünschenswert und realistisch?

 

Aber was bedarf es in der Administration von Prozessen im Alltag eines jungen Unternehmens oder Gründers? Ein paar Gedanken dazu:

  • Administration - für einige Mitarbeiter z.B. der Rentenversicherung oder Krankenversicherung ist der Charakter eines StartUps noch unbekannt und deren Set Up erntet oftmals noch ein verständnisloses Kopfschütteln. Lösung: Informationen und Schulungen binnen der Behörden?

 

  • Gründungszuschuß - Wie kommt die Kürzung von 9 auf 6 Monate reguläre Unterstützung ins Bild? Wieso werden Fristen bewußt ausgereizt und verzögert? Welche Alternativen sieht das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und welche Zusammenarbeit mit anderen Minsterien gibt es zur Förderung der StartUps?

 

  • Informationen für Gründer - Im letzten Jahr habe ich soviel gelernt, wie in mehreren Jahren zuvor nicht. Von Firmierung, übers Steuersystem, Unternehmensbewertung, Affiliate Marketing, NVP, Mitarbeiterauswahl, Staging Environments bis hin zu MVP, Mitarbeitermotivation, Dillution Protection und Markenanmeldung. Jede Entscheidung hat einiges an zeitintensiver Recherche oder intensiver Gedanken für eine bedachte Entscheidung bedeutet. Immer mehr und mehr Vereine und Institutionen schaffen Formate, um dieses Wissen zu vermitteln. 

 

  • Finanzierung - Die meisten Finanzinstitute sind deutlich vorsichtig in der Unterstützung mit Krediten. Bislang werden den meisten Krediten von KfW bzw IBB der Rücken gestärkt. Ich vermute, hier gedarf es mehrerer positiver Beispiele am Berliner StartUp Himmel, damit diese mehr Förderung erfahren?

 

  • Definition StartUp - Mittlerweile nennt sich in Berlin jede Firmengründung ein StartUp und schwimmt auf der modernen Welle. Wo sind die Grenzen zu setzen? Gibt es welche? (Ergänzung 14.5.2013: Ich beobachte voller Begeisterung Ideen, Enthusiasmus und Motivation der "Szene". Ebenso sind aber auch Gründer zu beobachten, die aus meiner Sicht deutlich zu früh und mit unzureichend Erfahrung in die Unternehmung starten. Know How schützt vor Failure nicht, aber gibt doch eine gewisse Basis. Zunehmend wird daher das Wort StartUp leicht negativ belegt. Ich frage mich, ob es nicht bereits besser ist, diese Terminologie zu vermeiden und sich als Junges Unternehmen zu präsentieren.)

 

  • private Unterstützung - Ich erinnere mich an meine ersten Gedankenaustausche zu meiner Idee. Während die Idee meist positiv und potentiell bewertet wird, wurde mir dennoch von 99% der Adressaten primär vor den Risiken gewarnt. Nur der geringste Teil hatte die Sicht auf mögliche Chancen oder Verständnis für den Wunsch, eine Passion umzusetzen statt täglich für einen anderen Arbeitgeber Überstunden zu schieben. Hier ist unsere kulturelle Prägung deutlich von Nachteil. Deutsche tendieren zur Vermeidung von Unsicherheit. Wir haben es also schwer, unserem eigenen Naturell entgegen zu handeln. Und selbst wenn wir überzeugt sind, warnt unsere Umwelt vor den möglichen Folgen. Karriere und Erfolg sind immer noch Lebensziele, Misserfolg bedeutet Versagen. Es wird schwer eine StartUp Kultur in Deutschland zu etablieren, wenn wir gesellschaftlich nicht Umdenken. O-Ton Dr. Rösler auf dem StartUp Camp Berlin: "Germany needs a culture of second chance" - Recht hat er!

 


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